pte20110722029 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

US-Fotodienst Instagram im Bieber-Fieber

Experte sieht geringe Relevanz von Promis für Web-2.0-Services


Autos im Stau: Biebers erster Upload (Foto: Justin Bieber/instagr.am)
Autos im Stau: Biebers erster Upload (Foto: Justin Bieber/instagr.am)

San Francisco (pte029/22.07.2011/17:20) Teenie-Popstar Justin Bieber hat heute Freitag die Server des Fotosharing-Dienstes Instagram http://www.instagr.am ins Schwitzen gebracht. Er lud seine Aussicht auf einen Verkehrsstau hoch und übermittelte das Foto seinen elf Mio. Followern auf Twitter. Sein Account bei Instagram legte in Folge einen kometenhaften Start hin. Social-Media-Experte Niko Alm hält jedoch prominente Nutzer für keinen wesentlichen Faktor des Erfolgs einer Web-2.0-Unternehmung.

Ansturm auf ersten Upload

Biebers Konto "swagisme" legte binnen weniger Stunden rasant an Popularität zu. Zwischenzeitlich steigerte sich seine Anhängerschaft um 50 User pro Minute, bezeugte Instagram-Mitgründer Kevin Systrom gegenüber techcrunch.com. Am Freitagnachmittag lag seine Verkehrsaufnahme mit der Beschreibung "La Traffic sucks" bei über 800 Likes und knapp 900 Nutzerkommentaren.

Beim US-Fotodienst hofft man auf eine Flut an neuen Registrierungen. Man betont, dass Bieber sich aus freien Stücken angemeldet habe und es sich nicht um eine Marketingaktion handelt. Die Plattform öffnete vor neun Monaten ihre Pforten und zählt aktuell über fünf Mio. Mitglieder.

Experte: Marketing mit Promis lohnt sich nicht

Niko Alm, Geschäftsführer der Social-Media-Agentur Super-Fi http://www.super-fi.eu hält die Bedeutung von Prominenten für Web-2.0-Dienstleister jedoch für enden wollend. "Natürlich kann ein Celebrity einen Service pushen, aber nur wenn er ihn dauerhaft nutzt und guten Content postet", so Alm.

Budget für Testimonials auszugeben lohnt sich nicht. Prominente, die für die Nutzung eines Dienstes bezahlt wurden, bringen keinen nachhaltigen Nutzen, da sie die jeweilige Plattform in der Regel nur für eine kurze Zeit verwenden würden. Für die anderen User ist es aber letztlich nicht wichtig, aus welcher Motivation heraus eine bekannte Persönlichkeit dazu stößt.

Masse an Usern als bester Werbeträger

"Große und bekannte Dienste bekommen allein aus statistischen Gründen früher oder später bekannte Mitglieder", so Alm weiter. Dass US-Präsident Barack Obama in seiner Wahlkampagne 2008 stark auf Facebook und Twitter setzte, war logisch und für ihn und die Dienste eine Win-Win-Situation. Doch auch ohne ihn hätte sich nichts am Erfolg der Dienste geändert.

Für Social-Web-Firmen lohnen sich auch Investitionen in konventionelle Werbung wie TV-Spots nicht. "Sie haben es in der Regel nicht nötig, in diesen Bereich Geld zu investieren, denn sie haben genug eigene Kanäle. Da gibt es keine vernünftige Kosten-Nutzen-Relation. Der beste Werbeträger ist ohnehin die Masse an Nutzern, die für die Verbreitung in den anderen Medien sorgt", so Alm abschließend.

(Ende)
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