pte20120229032 Kultur/Lifestyle, Bildung/Karriere

UK: Bildungssystem treibt Studentinnen ins Bordell

Gestiegene Studiengebühren schuld - Jobs zudem schlecht bezahlt


Studentin: Nach der Vorlesung auf den Strich? (Foto: Benjamin Thorn, pixelio.de)
Studentin: Nach der Vorlesung auf den Strich? (Foto: Benjamin Thorn, pixelio.de)

Birmingham/Hamburg (pte032/29.02.2012/17:00) Laut einer Studie der University of Birmingham http://birmingham.ac.uk steigt die Zahl der Studentinnen, die ihr Studium als Prostituierte finanzieren. Jeder zehnte Student kennt eine Kommilitonin, die nebenbei im Bordell arbeitet. 2002 waren es noch vier, 2006 bereits sechs Prozent. Inzwischen ist die Zahl auf zehn Prozent gestiegen.

Oft einzige Möglichkeit

Daniela Doleschall von der Stabsstelle Gleichstellung der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg http://haw-hamburg.de kann solche Tendenzen nicht feststellen. "Wir kommunizieren mit sämtlichen Hochschulen in Deutschland und die Thematik ist noch nicht vorgekommen", sagt sie gegenüber pressetext. "Ich denke, das Thema wird von den Medien aufgebauscht", sagt Doleschall.

In Großbritannien sieht man eine Korrelation zwischen gestiegenen Studiengebühren und dem Vorkommen von Prostitution an der Universität. Eine Vereinigung Prostituierter aus Großbritannien, die English Collective of Prostitutes (ECP) http://prostitutescollective.net , verzeichnet ebenfalls höhere Zahlen von Prostituierten in Studentenkreisen. "Prostitution ist für viele die einzige Möglichkeit, finanziell zu überleben. Traditionelle Studentenjobs werden immer schlechter bezahlt", sagt ein ECP-Sprecher.

In Deutschland kein Thema

Das dramatische an der Entwicklung ist, dass Studentinnen denken, sie hätten keine andere Wahl als sich zu prostituieren. In deutschen Hochschulen gibt es derweil weder Studien noch offizielle Zahlen zu Studierenden, die ihren Körper gegen Geld verkaufen. Im Vergleich zu England sind die Studiengebühren in Deutschland gering. "In vielen Bundesländern gibt es keine Studiengebühren, außerdem gibt es noch die Unterstützung durch BAföG", sagt Doleschall.

(Ende)
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