pte20120709001 Medien/Kommunikation, Handel/Dienstleistungen

Gratis-"Call of Duty": Activision setzt auf China

Online-Shooter soll sich nur durch In-Game-Geschäfte finanzieren


Call of Duty: online und gratis in China (Foto: activisionblizzard.com)
Call of Duty: online und gratis in China (Foto: activisionblizzard.com)

Santa Monica/Peking (pte001/09.07.2012/06:00) Die Videospielbranche sucht verstärkt nach neuen Absatzmärkten und Geschäftsmodellen. Einer der Vorreiter in diesem Bereich ist das US-Spielestudio Activision Blizzard http://activisionblizzard.com , das kürzlich eine strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Internetanbieter Tencent http://tencent.com eingegangen ist. Ziel der Kooperation ist die Markteinführung der bekannten Action-Shooter-Franchise "Call of Duty" im asiatischen Raum. Der Titel, der in Europa und den USA bereits Verkaufsrekorde feiern konnte, soll in China im Gegensatz zu hierzulande als reine Online-Version vollkommen gratis angeboten werden. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich über den Verkauf von In-Game-Gegenständen.

"Für ausländische Firmen ist es prinzipiell schwierig, in China Fuß zu fassen. Bei Computer- und Videospielen sehe ich hier noch zusätzlich ein Problem bezüglich einer möglichen Zensur der Inhalte", erklärt Gaming-Experte Hans Solar gegenüber pressetext. Ob die Strategie von Activision Blizzard aufgehen wird, sei deshalb schwer zu sagen. "Man muss in diesem Zusammenhang auch die weitere politische Entwicklung im Auge behalten", gibt Solar zu bedenken. Vom Geschäftsmodell her sei das US-Spielestudio aber auf dem richtigen Weg. "Der Handel mit In-Game-Items muss sich als gewinnbringendes Marketingkonzept zwar erst beweisen, der Gratis-Ansatz ist aber längerfristig sehr vielversprechend", so der Experte.

Exklusiv für China produziert

"Wir sind sehr froh über die Kooperation mit Tencent und sehr gespannt auf die Möglichkeiten, die der Marktplatz China für uns als Entwickler und Publisher bietet", betont Bobby Kotick, CEO von Activision Blizzard, anlässlich der Bekanntgabe der Partnerschaft. "Wir sind fest davon überzeugt, dass China einer der spannendsten neuen Absatzmärkte und der ideale Ort für die Entwicklung neuer, innovativer Spiele ist. Natürlich ist die Zusammenarbeit auch eine Bereicherung für unsere wirtschaftliche Stellung", so Kotick weiter.

Das neue Call of Duty Online ist laut Activision Blizzard exklusiv für den chinesischen Markt entwickelt worden. Neben der aus der Franchise bekannten Multiplayer-Erfahrung soll es dabei auch eine Reihe von Neuerungen geben. Diese sollen es dem Spieler erlauben, seine Waffen, Charaktere und Ausrüstung noch stärker zu personalisieren und über einen In-Game-Shop aufzurüsten. Das Spiel wird ebenfalls eine Reihe an exklusiven Game-Modes und Maps beinhalten.

82 Mrd. Dollar Umsatz

Die Videospielbranche erwartet bis 2015 Geschäfte in der Größenordnung von 82 Mrd. Dollar (rund 65 Mrd. Euro) pro Jahr. Rekordhalter in Sachen erfolgreicher Verkaufsstart ist seit November 2011 "Call of Duty: Modern Warfare 3", das alleine in den ersten fünf Tagen 750 Mio. Dollar (rund 597 Mio. Euro) umsetzte. "Das Modell der Spiele mit großem Budget wird es auch in Zukunft geben. Allerdings ist das Wachstumspotenzial nicht so groß wie bei Browser- und Handyspielen", so Solar abschließend.

(Ende)
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