pte20121008021 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

Flexible OLED-Displays schmücken Handgelenk

Prototyp zeigt Möglichkeiten auf - Stromversorgung ungewiss


Klassische Armbanduhr: Konkurrenz durch OLEDs (Foto: pixelio.de, Rudolf Kögler)
Klassische Armbanduhr: Konkurrenz durch OLEDs (Foto: pixelio.de, Rudolf Kögler)

Chiba (pte021/08.10.2012/13:46) Der japanische Display-Hersteller Futaba http://www.futaba.co.jp/en hat auf der Elektronikmesse Ceatec http://www.ceatec.com in Chiba City den Prototypen einer Armbanduhr mit flexiblem OLED-Display vorgestellt. Der Armband-Bildschirm ist lediglich 0,22 Millimeter dick und lässt sich problemlos um ein Handgelenk wickeln. Die Bildschirmdiagonale beträgt 3,5 Zoll, allerdings bei einem ungewöhnlichen Seitenverhältnis: Die Auflösung beträgt 256 mal 64 Pixel. Es handelt sich um ein langes, sehr schmalesVollfarben-Display, wie slashgear.com berichtet. Die Technologie ist laut Futaba bereits serienreif.

Ungeklärter Energiebedarf

Die Helligkeit des Handgelenks-Displays wird mit 100 Candela pro Quadratmeter angegeben. Wie groß der Strombedarf der Hightech-Armbanduhr ist, bleibt ungewiss. Futaba macht keine Angaben über die Stromversorgung oder die Art der Batterie, die in dem Prototyp verbaut ist. Mit 0,22 Millimeter Dicke ist der Bildschirm noch dünner als bisherige Prototypen. An eine Massenproduktion der Uhr denkt Futaba nicht. Der Prototyp soll lediglich den Beweis liefern, dass die Display-Technologie soweit ausgereift ist, dass Hardware-Hersteller ab sofort Aufträge bei Futaba in Arbeit geben können.

"Ich gehe davon aus, dass im ersten oder zweiten Quartal 2013 die ersten Produkte mit kleinflächigen, flexiblen Bildschirmen in den Handel kommen werden. Samsung beispielsweise plant die Massenproduktion ab Ende des Jahres. Der Aufbau der entsprechenden Kapazitäten ist ein langwieriger Prozess", erklärt Erich Strasser, Herausgeber und Chefredakteur von oled.at http://www.oled.at , gegenüber pressetext. Bis sich die biegbaren Bildschirme am breiten Massenmarkt etablieren, wird es wohl noch einige Zeit dauern.

Neue Materialien

Gerade für Geräte wie Armbanduhren, die möglichst sparsam mit der verfügbaren Energie umgehen müssen, hat die OLED-Technologie einen entscheidenden Nachteil: "Bei dunklen Bildern brauchen die OLEDs zwar weniger Strom als andere Technologien, bei weißem Hintergrund dreht sich dieses Verhältnis aber um. Viele Unternehmen und Forschungseinrichtungen suchen derzeit nach Materialien, die helfen sollen, diesen Nachteil zu korrigieren", so Strasser. Zudem gibt es bei OLED-Displays noch Probleme mit einer Verschlechterung der Anzeige nach jahrelangem Gebrauch.

Bei flexiblen Displays kommt noch erschwerend hinzu, dass schon der Aufdampfprozess nach speziellen Materialien verlangt. Auch die biegbaren Elektronikkomponenten, die für viele Anwendungen notwendig wären, befinden sich erst in der Entwicklungsphase. "Ideen für Anwendungen gibt es schon viele, in zwei bis drei Jahren wird es schon einige interessante Produkte geben", sagt Strasser.

(Ende)
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