pte20121031014 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

IBM schickt KI-Programm zur Medizinschule

"Watson" soll "sehr kluger Assistent" für Krankenhausärzte werden


Computerhilfe: Watson soll Ärzten assistieren (Foto: ibm.com)
Computerhilfe: Watson soll Ärzten assistieren (Foto: ibm.com)

Cleveland (pte014/31.10.2012/13:40) IBM will mit seinem Computerprogramm "Watson" http://bitly.com/geGCSQ die Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) weiter vorantreiben. Die selbstlernende Analysesoftware ist bereits heute in der Lage, in natürlicher Sprache gestellte Fragen zu verstehen, Informationen in einen Kontext zu setzen und dadurch Schlüsse zu ziehen. Um ihre Leistungsfähigkeit weiter zu verbessern, lässt der US-amerikanische IT-Riese seine technische Innovation nun kurzerhand die medizinische Schulbank drücken. Im Rahmen einer Kooperation mit einer Klinik in Cleveland soll sie gemeinsam mit Studenten an wichtigen aktuellen medizinischen Fragestellungen arbeiten und so längerfristig die Arbeit der Mediziner erleichtern.

"Wir hoffen, einen wichtigen Teil zum Training dieser Technologie beitragen zu können", zitiert die New York Times James K. Stoller, Leiter des Education Institute am Cleveland Clinic Lerner College of Medicine der Case Western Reserve University http://bit.ly/X0lzRb . Ziel der ganzen Aktion sei es, Watson in einen "sehr klugen Assistenten" für angehende und praktizierende Mediziner zu verwandeln. Die Gefahr, dass das KI-System künftig Ärzte vollkommen ersetzen könnte, besteht aber offenbar nicht. "Wir werden unsere Technik nicht in die Krankenhäuser bringen, um sie als Ärzte arbeiten zu lassen", betont IBM-Forscher und Projektleiter David Ferrucci.

Training mit Testfragen

Im Rahmen der eingegangenen Partnerschaft wird Watson von den College-Studenten kontinuierlich mit aktuellen medizinischen Fragestellungen gefüttert. Als Basiswissen wird zunächst vor allem auf ein Training mit Testfragen aus dem derzeit geltenden US-Lizenztestverfahren für angehende Mediziner Wert gelegt. Sobald diese erfolgreich erfasst und beantwortet werden können, soll das KI-Programm dann auch dazu in der Lage sein, selbständig mit neu hinzukommenden Fragen umzugehen. Bei der Erarbeitung von Antworten, Diagnosen und Lösungsvorschlägen sollen dabei auch die jeweils jüngsten Forschungsergebnisse berücksichtigt werden.

"Beim Verstehen akustischer Sprache und beim Erfassen der Bedeutung von Texten gibt es derzeit noch große Probleme", stellt Ernst Buchberger, Experte für künstliche Intelligenz an der Medizinischen Universität Wien http://meduniwien.ac.at , gegenüber pressetext fest. Trotz der gegenwärtigen Schwierigkeiten ist der Wissenschaftler vom Potenzial der entsprechenden Technologie überzeugt: "Die Technik entwickelt sich ständig weiter."

Schwierige Herausforderung

Der medizinische Bereich stellt für KI-gestützte Anwendungen eine besonders schwierige Herausforderung dar. Hier gilt es, nicht nur sehr vielschichtige und umfangreiche Informationen strukturiert zu analysieren, sondern auch die komplexen Wechselbeziehungen zwischen möglichen Krankheitsursachen und Patientensymptomen zu erfassen. "Der menschliche Körper ist nicht standardisiert. Um zu einer richtigen Behandlung zu kommen, müssen viele verschiedene Möglichkeiten geprüft werden", so IBM-Forscher Ferrucci.

(Ende)
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