pte20130529001 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Irritation: Zeitung mit 634 Prozent Leserzuwachs

Lokalblatt "Swan Hill Guardian" für britischen Guardian gehalten


Lokalblatt: Freude über Verwechslung (Foto: Screenshot/theguardian.com.au)
Lokalblatt: Freude über Verwechslung (Foto: Screenshot/theguardian.com.au)

London/Ifwil (pte001/29.05.2013/06:00) Der vergangene Montag nimmt in der Geschichte des australischen Lokalblattes "The Swan Hill Guardian" einen ganz besonderen Platz ein. Der Grund dafür sind die vergleichsweise exorbitanten Zugriffsraten auf die Webseite der Zeitung. Der Online-Traffic ist an jenem Tag von durchschnittlich 900 auf nahezu 6.000 Besucher in die Höhe geschnellt. Das ist ein Zuwachs von 634 Prozent.

Anrufe von verwirrten Lesern

Zu diesem Kuriosum der Sonderklasse führte jedoch nicht die Qualität der Artikel, sondern vielmehr eine Verwechslung der Domain mit der kürzlich gelaunchten australischen Version des angesehenen Guardian aus Großbritannien http://theguardian.co.uk/australia . Die Leser tippten anstatt dessen die Domain des Lokalblattes http://theguardian.com/au in die Adressleiste ein.

Den Geschäftsführer des Swan Hill Guardian, Rob Duffield, hat diese Verwechslung naturgemäß nicht gestört. "Wir hatten unseren Spaß damit. So etwas sind wir nicht gewohnt." Duffield erzählt im Interview mit dem britischen Guardian von Telefonanrufen von perplexen Lesern, die sich darüber beschwerten, dass die Geschichten viel lokaler seien als sie es von einer landesweiten Zeitung gewohnt sind. Bis Ende des Jahres wollen die Londoner ihre globale Domain auf http://theguardian.com umstellen.

Ein Redakteur und fünf Reporter

Swan Hill ist eine Kleinstadt mit weniger als 10.000 Einwohnern im Bundesstaat Victoria im Südosten des weiten Kontinents http://bit.ly/ZbLPbK . Die Auflage des Blattes liegt bei rund 4.000 Stück. Beschäftigt sind neben einem Chefredakteur fünf weitere Reporter. Im Gespräch mit pressetext weist Marketing-Experte Thomas Hutter http://thomashutter.com darauf hin, dass diese Verwechslung nicht nur von der humoristischen Seite zu sehen ist. "Der Umstand, dass die Zeitung es nun in die landesweiten Medien geschafft hat, könnte marketingstrategisch durchaus genutzt werden, um etwa auf Angebote aufmerksam zu machen oder eine freche Kampagne zu lancieren."

Der Zeitung selbst gehe es wirtschaftlich gut, natürlich spüre man die Krise - aber dagegen sei man schließlich nicht immun, heißt es von Duffield. Er wäre durchaus gesprächsbereit für Verhandlungen über die dementsprechende Domain. Doch bislang habe er diesbezüglich nichts aus London gehört.

(Ende)
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