pte20130703012 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

UK: Betroffene fordern zügige Presseregulierung

Offener Brief an Kulturministerin - Zeitungen stellen sich quer


Zeitungsständer: Medienopfer setzen sich zur Wehr (Foto: flickr/Brian Holsclaw)
Zeitungsständer: Medienopfer setzen sich zur Wehr (Foto: flickr/Brian Holsclaw)

London (pte012/03.07.2013/13:52) Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling fordert die britische Kulturministerin Maria Miller in einem offenen Brief http://bit.ly/12lkxOb dazu auf, mehr Entschlossenheit bei der Einführung der geplanten Presseregulierung zu zeigen. Gemeinsam mit einer Reihe von Personen, die ebenfalls bereits von überzogener Medienberichterstattung betroffen waren, hat sie das Schreiben der Gruppe "Hacked Off" http://hackinginquiry.org unterzeichnet. Die Initiative unterstützt die Opfer der Abhöraffäre rund um die ehemalige Boulevardzeitung News of the World.

Premier Cameron zögert

Nach dem Abhörskandal hat ein eigens eingerichteter Untersuchungsausschuss Vorschläge erarbeitet, mit denen solche Fälle künftig bestmöglich verhindert werden sollen. Das Parlament hatte sich am 18. März dieses Jahres auf eine sogenannte Königliche Satzung geeinigt, ohne dass dabei ein neues Gesetz beschlossen wurde, wie der Guardian berichtet.

Aufgrund der Kritik der Zeitungen, im Rahmen der Beschlussfassung nicht konsultiert worden zu sein, hat Premier David Cameron eine endgültige Verabschiedung der Satzung bislang jedoch hinausgezögert. Der Beschluss müsste noch an das Privy Council geschickt werden und von ihm die formale Zustimmung bekommen. Genau das fordert nun Rowling von der zuständigen Kulturministerin. Die nächste Sitzung des Privy Council ist für den 10. Juli angesetzt.

"Es wäre entsetzlich, wenn..."

Unterschrieben wurde der Brief auch vom Ehepaar McCann, deren Tochter Madeleine 2007 in Portugal einer mutmaßlichen Entführung zum Opfer fiel. Unter anderem haben auch Sheryl Gascoigne, Ex-Frau des gleichnamigen skandalumwitterten Fußballers, und Margaret Watson ihren Namen unter das Schreiben gesetzt. Letztere musste erleben, wie sich ihr Sohn das Leben nahm, nachdem er einen herabwürdigenden Artikel über seine bereits verstorbene Schwester las.

Insgesamt haben 26 Betroffene unterzeichnet. In dem Brief schreiben sie, dass es "entsetzlich" wäre, wenn es Zeitungen, die einen "verheerenden Schaden im Leben unschuldiger Menschen verursacht" haben, erlaubt würde, die Umsetzung der beschlossenen Presseregulierung aufzuschieben.

(Ende)
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