pte20131206017 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Vitamin D kein zwingender Schutz vor Krankheiten

Keine Berücksichtigung von Knochenerkrankungen - Neue Studien nötig


Vitamin D: Diskussion um Wirksamkeit entbrannt (Foto: SPL)
Vitamin D: Diskussion um Wirksamkeit entbrannt (Foto: SPL)

Lyon (pte017/06.12.2013/11:05) Das International Prevention Research Institute http://i-pri.org bezweifelt, dass Vitamin D gegen Krankheiten wie Krebs, Diabetes und Demenz schützt. Das Forscherteam um Philippe Autier geht davon aus, dass niedrige Vitamin-D-Werte nicht zu gesundheitlichen Problemen führen. Knochenerkrankungen wurden bei der Studie jedoch nicht berücksichtigt. Die Wissenschaftler schreiben in The Lancet Diabetes and Endocrinology, dass weitere klinische Studien nötig sind. Die Gabe von Präparaten mit Vitamin D wird für bestimmte Patienten empfohlen.

462 Erhebungen analysiert

Neuesten Erkenntnissen nach könnte Vitamin D auch eine Rolle in der Prävention von Krankheiten spielen, die nichts mit den Knochen zu tun haben. Dazu gehören Parkinson, Demenz, Krebserkrankungen und Entzündungen. Für die aktuelle Studie wurden 290 prospektive Beobachtungsstudien und 172 randomisierte Erhebungen analysiert. Untersucht wurden die Auswirkungen von Vitamin D auf die Gesundheit. Die Daten reichten bis in den Dezember 2012.

Ein großer Teil der Beobachtungsstudien wies darauf hin, dass hohe Vitamin-D-Werte das Risiko von kardiovaskulären Ereignissen um bis zu 58 Prozent verringern konnte. Bei Diabetes verringerte sich das Risiko um 38 Prozent, bei Darmkrebs um bis zu 33 Prozent. Die klinischen Studien konnten im Gegensatz dazu keine Verringerung des Risikos darstellen. Das galt auch für Personen mit niedrigen Vitamin-D-Werten. Eine weitere Analyse von neuen randomisierten Analysen fand keine positiven Auswirkungen von Vitamin-D-Präparaten auf Krankheiten.

Mangel weist auf Krankheiten hin

Laut Autier legt diese Diskrepanz nahe, dass eine Abnahme der Vitamin-D-Werte ein Hinweis auf eine Verschlechterung des Gesundheitszustands ist. "Alterung und entzündliche Vorgänge bei Krankheiten verringern die Vitamin-D-Konzentration. Das könnte erklären, warum ein Mangel an Vitamin D bei einer großen Bandbreite von Krankheiten aufzutreten scheint", so der Forscher.

In Großbritannien zum Beispiel werden Vitamin-D-Präparate für Menschen empfohlen, die einem erhöhten Risiko eines Mangels ausgesetzt sind. Dazu gehören schwangere und stillende Frauen, Kinder unter fünf Jahren, Personen über 65 Jahren und Menschen, die zu wenig Sonnenlicht sehen. Auch Menschen mit einer sehr hellen Haut sollen über ein erhöhtes Risiko verfügen.

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