pte20140523013 Medien/Kommunikation, Medizin/Wellness

New York kämpft mit Yelp gegen schlechtes Essen

Software findet dank Kritiken Ursprung von Lebensmittelvergiftungen


Übelkeit: Das beklagen viele online (Foto: Stephanie Hofschlaeger, pixelio.de)
Übelkeit: Das beklagen viele online (Foto: Stephanie Hofschlaeger, pixelio.de)

New York (pte013/23.05.2014/11:45) Im Kampf gegen Lebensmittelvergiftungen macht sich die Stadt New York mittlerweile das Bewertungsportal Yelp http://yelp.com zunutze. Denn wenn User in einem Lokal verdorbenes Essen konsumiert haben, finden sich in Kritiken oft Schlüsselworte wie "Durchfall". Eine neue Software nutzt das mit Erfolg, um Restaurants mit Hygieneproblemen auf die Spur zu kommen.

Laut einem aktuell von den Centers for Disease Control and Prevention http://cdc.gov veröffentlichten Bericht wurden in einer neunmonatigen Testphase über den Ansatz demnach drei Gerichte aus drei Gaststätten als Quelle von Krankheitsausbrüchen ausgemacht, die sonst nicht gemeldet worden wären.

Wertvolles Tool zur Beurteilung

Die an der Columbia University entwickelte Yelp-Analysesoftware sehen Verantwortliche als potenziell wertvolles Mittel im Kampf gegen schlechtes Essen. Denn sie kann helfen, entscheidende Daten zu erfassen.

"Wenn wir einem Ausbruch nachgehen, wollen wir wissen, was die Erkrankten gegessen haben, wer dabei war und was sie gemeinsam gegessen haben", zitiert die New York Times Sharon Balter, Epidemiologin beim New York City Department of Health and Mental Hygiene http://nyc.gov/health . Wer auf Yelp seinen Durchfall beklagt, kann sich daran noch erinnern - später haben es Betroffene womöglich vergessen.

Während Menschen, denen nach einem Restaurantbesuch speiübel ist, das nur selten Behörden melden, beschweren sie sich im Zeitalter sozialer Medien gern online. Ein Beispiel sind Yelp-Kritiken, in denen User klagen, dass sie sich "krank" fühlen, "erbrechen" mussten oder "Durchfall" haben.

Nach solchen Schlüsselworten hat die Software daher im Testzeitraum von Mitte 2012 bis Anfang 2013 knapp 300.000 Yelp-Bewertungen zu Lokalen durchsucht. Das hat 16 für das New Yorker Gesundheitsamt relevante Fälle ans Licht gebracht. Als Ursache konnten Haussalat, Shrimp-Hummer-Cannelloni sowie Käse-Makkaroni dreier nicht namentlich genannter Lokale ausgemacht werden.

Gesundheitsrisiken auf der Spur

Zwar wirken drei gefundene Vorfälle in neun Monaten auf den ersten Blick wie ein geringes Resultat für viel Aufwand. Doch hat ja kein Mensch die Yelp-Kritiken durchforstet. "Der Computer hat sich tausende Reviews angesehen", betont Balter. Das ist für das New Yorker Gesundheitsamt sichtlich vertretbar.

Während in der Testphase Yelp-Berichte nur wöchentlich analysiert wurden, läuft die Software nun täglich, um Gesundheitsrisiken noch früher auf die Spur zu kommen. Denn durch eine schnellere Inspektion vor Ort ist eher zu klären, warum genau Lebensmittel verdorben sind. In der Testphase hingegen war es lediglich möglich, allgemeine Hygienemängel in den Lokalen festzustellen.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Thomas Pichler
Tel.: +43-1-81140-303
E-Mail: pichler@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|