pte20160909004 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Google fährt gegen den IS neue Geschütze auf

Suchanfragen werden auf Anti-IS-YouTube-Kanäle umgeleitet


Kinder: posieren mit Waffen in Ar-Raqqa (Foto: flickr.com/Beshr Abdulhadi)
Kinder: posieren mit Waffen in Ar-Raqqa (Foto: flickr.com/Beshr Abdulhadi)

Mountain View (pte004/09.09.2016/06:15) Die Terror-Organisation Islamischer Staat (IS) setzt für die Rekrutierung seit jeher auf das Internet und Social Media. Google will den Extremisten ein weiteres Mal einen Strich durch die Rechnung machen. Im Vorjahr arbeitete der Konzern bereits daran, YouTube mit Gegen-Propaganda zum IS zu befüllen (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20150624021 ), dieses Jahr stehen die Suchanfragen von IS-Interessenten im Visier.

Anfragen werden umgeleitet

Googles hauseigener Think Tank für Technologie, Jigsaw http://jigsaw.google.com , hat sich dem Problem angenommen. Die Mitarbeiter haben nach Wörtern und Sätzen Ausschau gehalten, die Menschen, die mit dem IS in Verbindung stehen, oft googeln. Diese Personen werden nicht getrackt oder identifiziert, sondern vielmehr von der Absurdität ihrer IS-Anhängerschaft überzeugt. Dazu werden die Suchergebnisse zu 1.700 verschiedenen Stichwörtern mit Anzeigen zu YouTube-Kanälen voller Anti-IS-Videos überschwemmt.

"Die Umleitungsmethode ist im Grunde eine zielgerichtete Werbekampagne: Wir nehmen diese Personen, die anfällig für IS-Rekrutierungsbotschaften sind und zeigen ihnen stattdessen Informationen, die den IS entkräften", erklärt Yasmin Green von Jigsaw gegenüber "Wired".

YouTube beflügelt Gegenpropaganda

Die YouTube-Kanäle, auf die Google verlinkt, sind voll von Videos mit Stellungnahmen früherer Extremisten oder Menschen, die sich in der vom IS kontrollierten Stadt Ar-Raqqa in langen Schlangen um Essen anstellen. In einem Pilotprojekt haben innerhalb von zwei Monaten mehr als 300.000 Menschen nach Suchanfrage auf die präparierten YouTube-Kanäle geklickt. Im September geht das Programm in die nächste Phase. Neben IS-Anhängern sollen übrigens auch Rechtsextreme mithilfe der "Targeted Ads" eines Besseren belehrt werden.

(Ende)
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