Wachstumsmechanismus bei Hirntumoren entdeckt
Neue Behandlungsmethoden könnten Blut-Hirn-Schranke überwinden
Gehirn im Fokus: Forscher finden neuen Krebs-Mechanismus (Foto: web.mit.edu) |
Cambridge (pte001/02.10.2017/06:00) Biologen am Massachusetts Institute of Technology http://web.mit.edu (MIT) haben einen Mechanismus entdeckt, der das Wachstum von Gioblastomen anregt. Das ist die im Gehirn am häufigsten auftretende Krebsart. Bei einem Experiment mit Mäusen haben die Forscher diesen Mechanismus nun blockieren können. Prompt endete das Wachstum des Tumors.
Medikamente müssen ins Hinn
Gioblastome werden mit Bestrahlung und Chemotherapie behandelt. Das verlängert das Leben des Patienten, heilt ihn aber nicht. "Es gibt nur wenige spezifische und zielgerichtete Hemmstoffe zur Behandlung von Hirntumoren", sagt Michael Hemann, Biologieprofessor am MIT und Mitglied des Koch Institute for Integrative Cancer Research, das sich auf die Behandlung von Krebs spezialisiert hat. "Es gibt einen dringenden Bedarf an neuen Behandlungsmethoden und Ideen."
Es gibt bereits Medikamente, die ein Schlüsselprotein blockieren, das eine wichtige Rolle bei dem gerade erst entdeckten Prozess spielt. Sie werden sogar schon klinisch getestet. Aber die meisten überwinden nicht die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, die verhindert, dass Krankheitserreger ins Gehirn eindringen. Die meisten Medikamente werden genauso behandelt. In beiden Fällen entlarvt der Körper die Eindringlinge anhand ihrer Größe. Die MIT-Forscher arbeiten nun daran, ebenso wirksame Medikamente zu entwickeln, die so klein sind, dass sie die Schranke passieren.
Kaum Nebenwirkungen bekannt
Schon vor einigen Jahren hatten MIT-Forscher das Protein PRMT5 entdeckt. Dessen genaue Funktion beim Wachstum von Krebszellen ist jedoch erst heute bekannt. Es regt das Wachstum an. Die Tests mit Mäusen fanden mit Tumoren statt, die sich unter der Haut befanden. Wurde das Protein blockiert, kam die Zellteilung zum Stillstand. Im Gehirn funktioniert das jedoch nicht, eben wegen der Blut-Hirn-Schranke.
Gelingt den Wissenschaftlern die Überwindung dieser Schranke, so gäbe es eine neue Behandlungsmethode, die zudem noch einen entscheidenden Vorteil hätte: Es treten kaum Nebenwirkungen auf, wie sie Patienten belasten, die bestrahlt werden oder sich einer Chemotherapie unterziehen müssen.
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