pte20171004001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Eine Stunde Sport je Woche beugt Depressionen vor

Risiko bei unsportlichen Menschen laut Erhebung um 44 Prozent höher


Schatten: Sport zur Prävention von Depressionen (Foto: pixelio.de, CFalk)
Schatten: Sport zur Prävention von Depressionen (Foto: pixelio.de, CFalk)

Sydney (pte001/04.10.2017/06:00) Regelmäßiger Sport jeder Intensität verhindert künftig auftretende Depressionen - bereits eine Stunde pro Woche hilft. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forscherteam unter der Leitung des australischen Black Dog Institute http://blackdoginstitute.org.au . Die im "American Journal of Psychiatry" veröffentlichten Ergebnisse belegen, dass bereits geringe Mengen körperlicher Bewegung gegen Depressionen schützen. Dieser Schutz besteht unabhängig von Alter und Geschlecht.

33.908 Norweger analysiert

Für die bisher größte und umfangreichste Studie dieser Art wurden die Daten von 33.908 erwachsenen Norwegern analysiert. Das Ausmaß ihrer sportlichen Aktivitäten und Symptome einer Depression wurden elf Jahre lang beobachtet. Laut den Experten hätten sich zwölf Prozent der Depressionen verhindern lassen, wenn die Teilnehmer nur eine Stunde körperlich aktiv gewesen wären.

"Uns ist es erstmals gelungen, das Potenzial für die Prävention zur Verringerung eines künftigen Grades an Depression zu quantifizieren", so Forschungsleiter Samuel Harvey. Die Ergebnisse zeigten, dass bereits relativ geringe Mengen an Sport einen erheblichen Schutz gegen Depressionen ermöglichen. "Wir versuchen derzeit noch genau zu erforschen, warum Sport diese schützende Wirkung hat. Wir gehen jedoch davon aus, dass die kombinierte Wirkung von verschiedenen körperlichen und sozialen Vorteilen entscheidend ist."

Personen 13 Jahre lang begleitet

Für die Studie wurden die Daten der Health Study of Nord-Trøndelag County ausgewertet. Der Beobachtungszeitraum erstreckte sich von Januar 1984 bis Juni 1997. Die Teilnehmer wurden ersucht anzugeben, wie häufig und in welcher Intensität sie Sport betrieben. Zusätzlich füllten sie in der Folge einen Fragebogen zum Auftreten von Angstgefühlen und Depressionen aus. Die Forscher berücksichtigten auch Variablen, die den Zusammenhang zwischen Sport und verbreiteten psychischen Erkrankungen beeinflussen können. Dazu gehörten sozioökonomische und demografische Faktoren, Drogenkonsum, BMI, das erstmalige Auftreten psychischer Erkrankungen und die erhaltene soziale Unterstützung.

Die Ergebnisse zeigen, dass Teilnehmer, die angaben, keinen Sport zu betreiben, über eine um 44 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit verfügten an Depressionen zu erkranken als jene, die ein bis zwei Stunden Sport pro Woche betrieben. Diese schützende Wirkung stellte sich bei Angstgefühlen nicht ein. Es konnte kein Zusammenhang zwischen dem Ausmaß und der Intensität von Sport und der Wahrscheinlichkeit zu erkranken hergestellt werden. Laut Harvey konnten die deutlichsten Vorteile von Sport für die psychische Gesundheit in der ersten Stunde Sport pro Woche nachgewiesen werden. Da die Menschen weltweit immer mehr Zeit sitzend verbringen und Depressionen zunehmen, seien diese Forschungsergebnisse von großer Bedeutung. Denn bereits geringfügige Veränderungen des Lebensstils brächten Vorteile.

(Ende)
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