pte20171115001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Listeria-Bakterien als Waffe gegen Hautkrebs

Unerwünschte Nebenwirkungen lassen sich effektiv verhindern


Haut: gesund durch Listeria-Bakterien (Foto: Alexandra Bucurescu, pixelio.de)
Haut: gesund durch Listeria-Bakterien (Foto: Alexandra Bucurescu, pixelio.de)

Pisa (pte001/15.11.2017/06:00) Das auch in verdorbenen Lebensmitteln zu findende Bakterium Listeria monocytogenes eignet sich als nicht-invasive Methode zur Therapierung von Hautkrebs. Das haben Forscher des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Fisiologia http://ifc.cnr.it im Zuge einer wissenschaftliche Untersuchung zur Bekämpfung von Melanomen herausgefunden.

Falls der Hautkrebs vor der Bildung von Metastasen bekämpft wird, liegt die Wahrscheinlichkeit für ein Überleben nach fünf Jahren bei 90 Prozent, andernfalls nur bei zehn Prozent. Melanome sind trotz zunehmender Aufklärungsbemühungen weiter auf dem Vormarsch und treffen immer mehr jüngere Menschen. "Im Gegensatz zu den herkömmlichen Medikamenten, werden bei der Verwendung von Listeria-Bakterien nur die kranken Zellen angegriffen", erklärt Projektleiterin Laura Poliseno.

Mit anderen Pharmaka kombinierbar

Das im Labor hergestellte Medikament wirkt, indem es das Immunsystem aktiviert und dadurch die Tumorzellen abtötet. Ein weiterer Vorteil liegt in der Tatsache, dass es sich mit anderen Pharmaka kombinieren lässt. "Bei dieser Art von Therapie wird das bei den herkömmlichen Medikamenten übliche Auftreten unerwünschter Nebeneffekte vermieden", sagt die 42-jährige italienische Wissenschaftlerin.

Die Studie ist durch die Associazione Italiana per la Ricerca del Cancro http://airc.it finanziert worden. Sie ist Teil eines dreijährigen Forschungsprojektes, das 2019 auslaufen wird. Bis dahin eröffnen sich weitere Anwendungsmöglichkeiten: "Listeria könnte auch zur Aufdeckung von im Organismus verbreiteten Metastasen dienen", so Laura Poliseno abschließend.

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