pte20180309003 Produkte/Innovationen, Forschung/Entwicklung

Neue Scheibe wird auf Knopfdruck undurchsichtig

Salicylsäuremethylester zwischen Kunststoff als preiswerte Lösung


Nur die untere Hälfte der Scheibe ist transparent (Foto: udel.edu)
Nur die untere Hälfte der Scheibe ist transparent (Foto: udel.edu)

Newark (pte003/09.03.2018/06:10) Forscher der University of Delaware http://udel.edu haben ein Fensterglas entwickelt, dass sich schlagartig undurchsichtig machen lässt. Dozent Keith Goossen und sein Doktorand Daniel Wolfe sind zwar nicht die Ersten, die derartige Scheiben präsentieren. Doch es sind die ersten, die bezahlbar sind. Sie kosten gerade mal ein Zehntel des Preises bisher eingesetzter Fenstergläser, die auf Knopfdruck undurchsichtig werden.

Milchig dank einfachster Technik

Das System besteht aus zwei Kunststoffscheiben, zwischen denen sich ein kleiner Hohlraum befindet. Die Folien enthalten winzige würfelförmige Strukturen, die das einströmende Licht reflektieren. Der Hohlraum wird mit Salicylsäuremethylester gefüllt, das auch als Grünöl bekannt ist. Die Flüssigkeit hebt die reflektierenden Eigenschaften der würfelförmigen Strukturen auf, sodass Licht ungehindert passieren kann. Wenn die Flüssigkeit abgepumpt wird, ist die Scheibe wieder undurchsichtig.

In Testläufen hat sich gezeigt, dass die Wirkung auch nach 1.000 Pump- und Abpumpvorgängen nicht einmal ein bisschen nachließ. Goossen und sein Doktorand haben die Scheiben mithilfe eines 3D-Druckers hergestellt. Für die Massenproduktion ist dieses Verfahren allerdings zu teuer. Dafür schlagen sie das Spritzgussverfahren vor. Dabei wird Kunststoff unter hohem Druck in eine Form gepresst, eine äußerst kostengünstige Technik.

Temperatur als Herausforderung

Jetzt untersuchen die Forscher das Verhalten der Scheiben bei allen im Normalfall vorkommenden Temperaturen. Vor allem bei starkem Frost könnte es Probleme geben. Zwischen minus acht und minus 16 Grad Celsius wird Grünöl fest. Da es aber stets eine höhere Temperatur als die außen herrschende hat, könnte das doch kein Problem werden. Goossen denkt daran, sein Verfahren zu vermarkten. Der Besitzer von 82 Patenten hat bereits Erfahrung. 2001 gründete er ein Unternehmen, das er später mit Gewinn verkaufte.

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