pte20190703001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

E-Zigaretten schädigen das Gehirn

Vorzeitiges Altern und Alzheimer sind mögliche Folgen


E-Zigarette: Auch dieser Rauch ist ungesund (Foto: lindsayfox, pixabay.com)
E-Zigarette: Auch dieser Rauch ist ungesund (Foto: lindsayfox, pixabay.com)

Riverside (pte001/03.07.2019/06:00) Der Rauch von E-Zigaretten schädigt die neuronalen Stammzellen, also Zellen des Gehirns, die sich in allen Zellarten des Zentralen Nervensystems entwickeln können. Das hat ein Team um Prue Talbot, Professorin für Molekular-, Zell- und System-Biologie an der University of California, am Standort Riverside https://www.ucr.edu herausgefunden. Experimente an Mäusen ergaben, dass der Dampf von E-Zigaretten, der Nikotin enthält, Stammzellen stressen und sogar absterben lassen kann.

Juul und Vuse gelten als besonders gefährlich

"Auch wenn sie als harmlos eingeführt worden sind: E-Zigaretten wie Juul und Vuse sind gefährlich", sagt Projektmitarbeiterin Atena Zahedi, die gerade als Bioingenieurin promoviert hat. "Sogar kurzzeitige Belastungen mit E-Zigarettendampf können Zellen stressen." Wenn das chronisch wird, also bei Menschen, die regelmäßig rauchen, stürben Zellen ab. Das führe zu schweren Krankheiten. "Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass das bei jeder Form des Nikotinkonsums passiert", so Zahedi.

Vor allem die jüngsten E-Zigarettenmodelle seien gefährlich, weil sie sehr viel Nikotin freisetzen. Es wird von Rezeptoren in den Stammzellen aufgenommen. In der Folge öffnen sie sich und nehmen übermäßig viel Calcium auf. Das schädige die Mitochondrien, die auf Dauer absterben - ein Phänomen, dass die Forscher "tress-induced mitochondrial hyperfusion", kurz SIMH, nennen. Da die Mitochondrien wichtige Aufgaben in Stammzellen erfüllen, beeinträchtigt das die Funktion der Zellen. Beispielsweise könnten keine neuen Neuronen gebildet werden. Dies führe zu vorzeitigem Altern und degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Huntington.

Nikotin mindert die Gedächtnisleistung

Das Nikotin findet den Weg ins Gehirn über den Geruchssinn. Gefährdet seien vor allem Jugendliche und schwangere Frauen, sagen die Forscherinnen. "Deren Gehirne sind in einem kritischen Entwicklungsstadium", so Talbot. Wenn ungeborene Kinder, Kleinkinder und Jugendliche dem Nikotin ausgesetzt sind, könne das Gehirn in vielerlei Hinsicht geschädigt werden. Die Gedächtnisleistung werde geringer und das Wahrnehmungsvermögen sowie die Lernfähigkeit litten. "Wir sollten uns der Gefahren bewusst sein", sagt Talbot.

(Ende)
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