pte20200214012 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

US-Wahl 2020: Bloomberg setzt auf Insta-Memes

Demokratischer Spätstarter im Rennen um die Präsidentschaft setzt auf bezahlte Influencer-Posts


New York (pte012/14.02.2020/10:30) Medienmogul Michael Bloomberg, Spätstarter im Rennen um die demokratische Kandidatur für die US-Präsidentenwahl 2020, setzt nun auch auf bezahlte Instagram-Memes als Wahlwerbung. Mit der Influencer-Kampagne will der ehemalige Bürgermeister von New York insbesondere jüngere Wähler erreichen. Der Ansatz: Postings mit angeblichen Direktnachrichten von Bloomberg, um per Meme cool rüberzukommen.

Kooperation Meme 2020

Für die Kampagne arbeitet Bloomberg mit einem Unternehmen Names Meme 2020 zusammen, das in Verbindung mit einigen einflussreichen Influencer-Accounts steht. Die Postings setzen zumindest bislang auf Selbstironie. Auf der Meme-Seite @GrapeJuiceBoys, die 2,7 Mio. Follower hat, ist beispielsweise eine Screenshot zu sehen, in dem Bloomberg per Direktnachricht bettelt: "Kannst du ein originelles Meme posten, das mich für die kommende demokratische Vorwahl cool aussehen lässt?" Den Milliardärs-Schmäh über Lamborghini-Türen auf einem Escalade versteht der Influencer jedoch nicht - was der Gag am offen als bezahlte Werbung gekennzeichneten Posting ist.

Laut einem anderen Posting auf @Tank.Sinatra (2,3 Mio. Follower) hat Bloomberg sich auch selbst beigebracht, Memes in Photoshop zu machen, während ein weiteres bei @fuckjerry (14,9 Mio. Follower) sich letztlich direkt darüber lustig macht, dass Bloomberg für ein Meme, das ihn als coolen Kandidaten darstellt, ohne mit der Wimper zu zucken eine Mrd. Dollar locker macht. Eben letzteres ist vielleicht etwas zu nahe an der Wahrheit, denn manche Nutzer bemängeln, dass die Kampagne sehr deutlich mache, wie leicht man mit Geld Aufmerksamkeit kaufen kann. Von Influencern und Influencer-Marketing-Spezialisten dagegen kommt eher Lob für die Kampagne.

Milliardär in der Wahlschlacht

Vom Kandidaten Michael Bloomberg hat man hierzulande noch vergleichsweise wenig mitbekommen, da er erst im November 2019 seine Kandidatur bekannt gegeben hat. Die ersten Vorwahl-Geplänkel in Iowa und New Hampshire hat er außen vor gelassen, er steigt erst am Super Tuesday, wenn Anfang März Vorwahlen in 14 Bundesstaaten stattfinden, voll ins Rennen ein. Dennoch hat Bloomberg bereits über 300 Mio. Dollar in seinen Wahlkampf investiert - unter anderem auf sozialen Medien. So hat Bloomberg auf dem Marktplatz Tribe http://tribegroup.co kleineren Influencern laut "Daily Beast" bis 100.000 Followern 150 Dollar für Postings geboten.

Gerade angesichts der Schwäche des ursprünglichen Favoriten Joe Biden bei den Vorabstimmungen in Iowa und New Hampshire, wird Bloomberg bereits als Geheimfavorit im demokratischen Rennen um die Präsidentschaftskandidatur gehandelt. Bei der eigentlichen Wahl 2020 könnte es also zum "Battle of the Billionaires" mit Trump kommen.

(Ende)
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