pte20200901023 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Schweres Corona nach zu starker Immunantwort

Spezifische Antikörper und T-Zellen untersucht - Weitere wissenschaftliche Studien nötig


Coronaviren: Immunantwort entscheidend (Foto: pixabay.com, TheDigitalArtist)
Coronaviren: Immunantwort entscheidend (Foto: pixabay.com, TheDigitalArtist)

Bochum/Herne (pte023/01.09.2020/13:55) Nicht durch eine zu schwache Immunantwort, sondern eine überschießende Reaktion des Immunsystems begünstigt das gefürchtete Lungenversagen bei schweren Verläufen von COVID-19. Zu dem Schluss kommen Forscher aus Bochum und Essen unter Leitung des Centrums für translationale Medizin am RUB-Klinikum Marien-Hospital Herne http://marienhospital-herne.de . Details wurden in "Cell Reports Medicine" publiziert.

Schwierige Fehlersuche

Das Team hat spezifische Antikörper und T-Zellen im Krankheitsverlauf bei leicht und schwer erkrankten sowie später verstorbenen COVID-19-Patienten untersucht. Dabei stellten die Forscher vergleichbare Immunreaktionen fest. Antikörper und T-Lymphozyten bilden die Immunabwehr gegen Viren. Die Antikörper binden an bestimmte Virusrezeptoren und verhindern so das Eindringen von Viren in die Wirtszelle. Auch markieren sie die infizierten Zellen für andere Akteure des Immunsystems, die die Zelle dann abtöten. Virus-spezifische T-Lymphozyten können dagegen infizierte Zellen direkt und sehr effizient töten.

Während der vergangenen Wochen sind einige Studien zur Analyse von solchen zelltötenden SARS-CoV-2-spezifischen T-Zellen bei Patienten mit COVID-19 publiziert worden. Sie stellten fest, dass solche Zellen vor allem bei Patienten mit durchlittener COVID-19-Erkrankung zu finden waren, was auf deren schützende antivirale Wirkung schließen lässt. Andererseits legen einige Studien nahe, dass eine überschießende Immunantwort die Ursache für die schweren COVID-19-Verläufe sein könnte. Die Rolle der SARS-CoV-2-spezifischen T-Zellen bei dieser überschießenden Immunantwort ist jedoch unklar.

(Ende)
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