pte20201014002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

COVID-19: Alter erhöht Anfälligkeit nicht

Aktuelle wissenschaftliche Erhebung mit Daten aus Japan, Spanien und Italien durchgeführt


COVID-19: Alter spielt laut neuer Studie keine Rolle (Foto: pixabay.de, Tumisu)
COVID-19: Alter spielt laut neuer Studie keine Rolle (Foto: pixabay.de, Tumisu)

Sapporo (pte002/14.10.2020/06:00) Ein Forscher-Team unter der Leitung der Hokkaido University http://global.hokudai.ac.jp hat mit aus Japan, Spanien und Italien verfügbaren Daten nachgewiesen, dass die Anfälligkeit auf COVID-19 unabhängig vom Alter ist. Das Auftreten von symptomatischem COVID-19, die Schwere der Erkrankung und Sterblichkeit hängen dagegen wahrscheinlich vom Alter ab.

Dunkle Flecken erhellt

Die Ursachen für die Sterblichkeit bei Älteren dürften auf zwei Faktoren zurückzuführen sein: Wie wahrscheinlich werden sie aufgrund ihres höheren Alters infiziert und wie wahrscheinlich sind sie aufgrund ihres höheren Alters von einer schweren Form der Erkrankung betroffen? Der erste Faktor spiegelt sich in der Anzahl der Erkrankungen wider, der zweite in der Sterblichkeitsrate. Diese Faktoren sind bei COVID-19 bisher nicht vollständig erforscht.

Die Forscher haben sich für die Analyse von Daten aus Italien, Spanien und Japan entschieden, um herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zwischen Alter, Anfälligkeit und Schwere gibt. Diese drei Länder wurden ausgewählt, da gut erfasste, öffentlich zugängliche Daten vorliegen. Im Mai 2020 lag die Sterblichkeitsrate in Italien bei 382,3 sowie bei 507,2 in Spanien und bei 13,2 in Japan. Diese Daten geben die Zahl der Todesfälle pro 100.000 Personen an. Trotz der großen Unterschiede bei den Sterblichkeitsraten war die Altersverteilung der Sterblichkeit in diesen Ländern ähnlich.

Modell zur Berechnung

Die Forscher entwickelten ein mathematisches Modell zur Berechnung der Anfälligkeit unter verschiedenen Bedingungen in jeder Altersgruppe. Zusätzlich berücksichtigten sie den geschätzten zwischenmenschlichen Kontakt in jeder Altersgruppe sowie die in den drei Ländern unterschiedlichen Beschränkungen für Aktivitäten außer Haus. Das Modell ergab, dass die Anfälligkeit zwischen den Altersgruppen unrealistisch verschieden sein muss, wenn von der Annahme ausgegangen wird, dass das Alter die Schwere der Erkrankung und die Sterblichkeit nicht beeinflusst.

Andererseits weist das Modell darauf hin, dass Alter die Anfälligkeit nicht beeinflussen sollte. Es könnte aber die Schwere und die Sterblichkeit negativ beeinflussen. Damit könnte erklärt sein, warum die Altersverteilung der Sterblichkeit in den drei Ländern ähnlich ist. Die Forschungsergebnisse wurden in "Scientific Reports" veröffentlicht.

(Ende)
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