pte20201123030 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Stoßlüften viel effektiver als Luftfiltergeräte

Wirksamkeit um das Zehn- bis 80-Fache - Aerosol-Belastung um 99,8 Prozent stark reduziert


Versuchsanordnung zur Aerosol-Messung (Foto: Hans-Martin Seipp, thm.de)
Versuchsanordnung zur Aerosol-Messung (Foto: Hans-Martin Seipp, thm.de)

Gießen (pte030/23.11.2020/13:55) Stoßlüften in Klassenzimmern gegen das Coronavirus ist wirksamer als das Installieren teurer Luftfiltergeräte. Laut Experten der Technischen Hochschule Mittelhessen http://thm.de senkt die Stoßöffnung aller Fenster über drei Minuten bei Außentemperaturen von sieben bis elf Grad Celsius die eingebrachte Konzentration an Aerosolen bis zu 99,8 Prozent. Die Fensterstoßlüftung erwies sich um das Zehn- bis 80-Fache wirksamer als der unlängst dokumentierte Einsatz maschineller Luftfilterung.

Klassenraum untersucht

Die Wissenschaftler haben ihre Untersuchung in einem Klassenraum der Leibnizschule in Wiesbaden durchgeführt. Dabei war in demselben Klassenraum mit vier mobilen Luftfiltergeräten nach zirka 30 Minuten bei gleichzeitigem Dauerbetrieb eine Reduzierung der Konzentration um 90 Prozent festgestellt worden - ein Ergebnis, das der Wirksamkeit des Stoßlüftens nachsteht. Auch ein Auskühlen kann bei richtig durchgeführtem Stoßlüften verhindert werden, sagen die Forscher.

Dabei wurde die Temperaturentwicklung an insgesamt zehn Messstellen im Raum jeweils im Intervall von zehn Sekunden registriert. Nach einem kurzfristigen Temperaturverlust von bis zu sechs Grad Celsius stabilisierten sich die Raumlufttemperaturen bereits nach vier bis sieben Minuten wieder auf einem Niveau, das nur noch ein Grad unter dem Ausgangswert lag. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass in einem belebten Raum eine noch schnellere Wiederaufwärmung zu erwarten ist. Auch gehen vier in einem Raum betriebene mobile Filtergeräte mit einer die Kommunikation störenden Lärmbelastung von 54 bis 57 dB(A) einher.

(Ende)
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