pte20210226024 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Schlechtes Cholesterin bald neutralisierbar

Ablagerungen lassen sich laut kanadischen Forschern womöglich medikamentös verhindern


Chris Cairo in seinem Labor zur Cholesterin-Forschung (Foto: Richard Siemens)
Chris Cairo in seinem Labor zur Cholesterin-Forschung (Foto: Richard Siemens)

Edmonton/Montréal (pte024/26.02.2021/12:30)

Arteriosklerose, die Ablagerung von Plaques an den Innenwänden der Arterien, lässt sich möglicherweise mit einer medikamentösen Behandlung verhindern. Plaques ist ein Gemisch aus Fettel, Cholesterin und anderen Substanzen, die Adern nach und nach verstopfen können, sodass lebenswichtige Organe nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden.

 

[b]Entfernung einer Substanz hatte Erfolg[/b]

 

Die Forscher der University of Alberta https://www.ualberta.ca/index.html im kanadischen Edmonton und des Center Hospitalier Universitaire (CHU) Sainte-Justine https://www.chusj.org/Home, das der Université de Montréal https://www.umontreal.ca/ angeschlossen ist, untersuchten die Rolle der Sialinsäure, eines Inhaltsstoffes von LDL. Das ist eine Substanz im Blut, die landläufig als schlechtes Cholesterin bezeichnet wird. LDL-Partikel, denen Sialinsäure fehlt, gleiten an den Innenwänden der Arterien gewissermaßen ab, sodass sich keine Ablagerungen bilden, die den Blutfluss stören. Das zeigte sich in Tierversuchen. Damit, so glauben die kanadischen Forscher, haben sie die Voraussetzung dafür geschaffen, das schlechte Cholesterin medikamentös zu entschärfen. 

 

[b]Tests an Menschen sind noch nicht spruchreif[/b]

 

Chris Cairo, Chemieprofessor an der University of Alberta, der für die Entfernung der Säure aus LDL zuständig war, dämpft vorschnelle Erwartungen. Ehe man mit klinischen Tests an Menschen beginnen könne müssten noch weitere Tierversuche stattfinden. „Unter Verwendung von Hemmstoffen, die wir in unserem Labor entwickelten, haben wir festgestellt, dass diese als Therapeutika bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Frage kommen", so Cairo.

 

In den DACH-Ländern häufigste Todesursache

 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Kanada zweithäufigste Todesursache. In Deutschland sind sie mit insgesamt etwa 40 Prozent aller Sterbefälle sogar die häufigste, so eine Statistik des Robert-Koch-Instituts https://www.rki.de/ in Berlin. Auch in Österreich und der Schweiz sind Schlaganfall, Herzinfarkt und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Folgen von Ablagerungen in den Arterien, die häufigste Todesursache-

 

„Die klinischen Implikationen umfassen die Entdeckung eines neuen Weges, der an der Entwicklung von Arteriosklerose beteiligt ist - einer der wichtigsten Ursachen für die kardiovaskuläre Mortalität - und die Identifizierung neuer Medikamente, die Arteriosklerose unabhängig vom Cholesterinspiegel verhindern können ", sagte Alexey Pshezhetsky, Professor für Biochemie an der CHU Sainte-Justine.

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