pte20210323002 Auto/Verkehr, Technologie/Digitalisierung

Verkehrsampeln "reden" mit Sehbehinderten

Smartphone-App verbessert die Sicherheit an Kreuzungen in japanischer Präfektur Fukuoka


Sehbehinderte an einer Ampel (Foto: Mainichi Shimbun, Osamu Sukagawa)
Sehbehinderte an einer Ampel (Foto: Mainichi Shimbun, Osamu Sukagawa)

Tokio (pte002/23.03.2021/06:10)

In Japans südwestlicher Präfektur Fukuoka sind die ersten vier Verkehrsampeln installiert worden, die ein Signal ausstrahlen, das von einem Smartphone mit entsprechender App empfangen wird. Es informiert darüber, ob das Überqueren der Straße gefahrlos möglich ist, weil die Ampel für Fußgänger „Grün" anzeigt. Das System soll Sehbehinderten und Blinden mehr Sicherheit geben. Die akustischen Signale, mit denen in Japan mehr als 24.000 Ampeln ausgestattet sind, reichen manchmal nicht aus, etwa bei hohem Verkehrsaufkommen. Dann sind sie nicht eindeutig zu hören. Außerdem häufen sich die Beschwerden von Nachbarn, weil sie sich wegen der akustischen Signale im Schlaf gestört fühlen. An 80 Prozent der Kreuzungen, die derart ausgestattet sind, werden diese nachts ruhiggestellt, was die Sicherheit beeinträchtigt. Das haben Redakteure der Tageszeitung „Mainichi Shimbun" recherchiert. Die App ist dagegen rund um die Uhr in Betrieb.

 

[b]Hilfe auch bei der Orientierung[/b]

 

Das Fußgängerinformations- und Kommunikationssystem sendet an Smartphone eines Nutzers, der sich gerade einer entsprechend ausgestatteten Ampel nähert, die Namen der Straßen, die sich dort kreuzen, und die Ampelfarbe. Beides wird akustisch mit einer Computerstimme übermittelt. Damit hilft das System Sehbehinderten und Blinden auch bei der Orientierung.

 

[b]150 Funkampeln kommen dazu[/b]

 

Das System ist bisher an 136 Ampeln in den Präfekturen Miyagi, Chiba, Shizuoka, Saitama und Fukuoka installiert. In diesem Jahr sollen weitere 150 Funkampeln in japanischen Großstädten hinzukommen. Yumiko Katayama, eine 61-jährige sehbehinderte Frau, die sich noch selbstständig in ihr vertrauten Stadtteilen bewegen kann, freut sich über die optische Ergänzung. „Ich wünsche mir, dass alle Ampeln damit ausgestattet werden", sagt sie.

 

 

(Ende)
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