pte20240329002 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Britische Wirtschaft profitiert von Geflüchteten

Kosten für Betreuung werden laut "Kommission für die Integration von Flüchtlingen" weit übertroffen


Nicht nur für Bischöfin Francis-Dehqani sind Flüchtlinge ein Gewinn (Foto: Diocese of Chelmsford)
Nicht nur für Bischöfin Francis-Dehqani sind Flüchtlinge ein Gewinn (Foto: Diocese of Chelmsford)

London (pte002/29.03.2024/06:05)

Der finanzielle Nutzen, den Geflüchtete der britischen Wirtschaft bringen können, wird die Kosten für ihre Betreuung deutlich übersteigen. Diese Ansicht vertritt Guli Francis-Dehqani, Bischöfin von Chelmsford. Innerhalb von fünf Jahren könnten sie 1,2 Mrd. Pfund (1,4 Mrd. Euro) zum Bruttoinlandsprodukt beitragen. Das hat die britische Kommission für die Integration von Flüchtlingen errechnet, zu deren 22 Mitgliedern die Bischöfin gehört. Voraussetzung seien schnelle Angebote zur Vermittlung von Englischkenntnissen und Jobs. Der Bericht stützt sich auf ein von der London School of Economics and Political Science entwickeltes Modell und enthält 16 Empfehlungen.

Gewinn nach drei Jahren

Nach Ansicht der Kommission könnten die Kosten der Einwanderung innerhalb von drei Jahren durch positive Ergebnisse aufgewogen werden. Maßnahmen, die Flüchtlinge und Asylsuchende gezielt bei der Aufnahme einer Arbeit unterstützen, könnten die wirtschaftliche Integration von geflüchteten Migranten und ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz mit höherem Gehalt verbessern. "Unsere Empfehlungen könnten das Leben der Geflüchteten und der breiten britischen Öffentlichkeit verbessern und die britische Wirtschaft ankurbeln", so Francis-Dehqani.

Die Geistliche nennt die Arbeit der Kommission "die bedeutendste und detaillierteste Untersuchung dieser Fragen seit einer Generation" und sieht darin "nicht nur objektiv vernünftige Lösungen". "Eine neue Vereinbarung für Flüchtlinge im Vereinigten Königreich muss getroffen werden, die fair, umsetzbar und rechenschaftspflichtig ist. Es ist Zeit für einen neuen Ansatz", führt die Bischöfin aus.

Teuer, ineffizient und schädlich

"Unsere Arbeit hat uns einen umfassenden Einblick in ein System gegeben, das eindeutig nicht funktioniert", sagt Ed Kessler, Vorsitzender der Kommission und Gründer des Woolf Institut, das die Beziehungen zwischen Christen, Juden und Muslimen verbessern will. "Das System ist teuer, ineffizient und schädlich für die Geflüchteten und für Großbritannien."

Zwischen September 2022 und Dezember 2023 erhielt die Kommission Stellungnahmen von mehr als 1250 Interessenvertretern, politischen Entscheidungsträgern, Journalisten, Wissenschaftlern sowie Flüchtlingen. "Das führte zu Erkenntnissen, die uns echte Hoffnung und Inspiration für ein System gaben, das Geflüchtete, Gemeinden und die Gesellschaft im weiteren Sinne unterstützt, damit sie gedeihen können."

Zu den Empfehlungen der Kommission gehören die Schaffung des Postens eines Flüchtlingsministers, eine effizientere Bearbeitung von Asylanträgen, die Festlegung von Gesamtzahlen, eine starke Steuerung und Überwachung des gesamten Systems und die Schaffung eines unabhängigen Überprüfers für Flüchtlingsangelegenheiten, an dem Menschen mit Fluchterfahrung beteiligt sind.

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