pte20240418019 Umwelt/Energie, Produkte/Innovationen

Tintenfisch dank Superkleber Meeresforscher

Sensoren haften dank Innovation von WHOI und MIT mit schonendem Hydrogel auf der Haut


Sensorbestückter Tintenfisch wird wiedwer ausgesetzt (Foto: Kayla Gardner, whoi.edu)
Sensorbestückter Tintenfisch wird wiedwer ausgesetzt (Foto: Kayla Gardner, whoi.edu)

Woods Hole/Cambridge (pte019/18.04.2024/12:30)

Experten der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI), des Massachusetts Institute of Technology und anderer US-Forschungseinrichtungen haben einen schonenden Klebstoff zur Befestigung von Sensoren auf Meerestieren entwickelt. Der Kleber "Bioadhesive Interface for Marine Sensors" (BIMS). Dieser basiert auf einem Hydrogel, das flexibel ist, sodass es sich an die Haut empfindlicher Tiere anpassen kann und Bewegungen mitmacht.

Für Ernährung von Menschen

Die BIMS-Markierung soll dabei helfen, das Verhalten der Tiere besser zu verstehen und gleichzeitig ozeanografische Daten zu erfassen, die für ein besseres Verständnis der Auswirkungen des Klimawandels und für das Ressourcen-Management wichtig sind. Außerdem könnten so die Ressourcen des Meeres für die menschliche Ernährung besser abgeschätzt und deren nachhaltige Nutzung gesichert werden, heißt es.

BIMS lässt sich laut den Entwicklern in weniger als 20 Sekunden an Meerestieren anbringen. Herkömmliche Markierungsmethoden dauerten bis zu zehn Minuten, was für die Tiere Stress bedeute. Das Gel enthält einen Klebstoff, der speziell entwickelt wurde, um starke physikalische und chemische Bindungen mit tierischem Gewebe einzugehen, ohne dieses zu schädigen. Es wird auf der Unterseite der Sensoren aufgebracht und in trockenem Zustand auf die Haut der Tiere gedrückt. Es saugt, wenn sie wieder ins Meer entlassen werden, Wasser auf, das es hochflexibel macht.

Tests im Labor und auf den Azoren

Die Forscher haben BIMS bei Arten mit unterschiedlichen Geweben getestet, darunter Tintenfisch, Rochen, Flunder und Hummer. In diesen Tests, die größtenteils in einem großen Salzwasserbecken im Environmental Systems Laboratory des WHOI sowie in Feldversuchen auf den zu Portugal gehörenden Azoren stattfanden, zeigte sich, dass die so befestigten Sensoren bis zu drei Tage lang an empfindlichen Wassertieren haften bleiben. Das reiche aus, um die Gewohnheiten der Tiere zu studieren.

(Ende)
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