pte20240510004 Unternehmen/Wirtschaft, Forschung/Entwicklung

US-Mitarbeiter haben eine "dickere Haut"

Analyse polnischer Forscher zeigt: Personaler sollten psychisches Kapital berücksichtigen


Zwist: Streitfolgen hängen vom psychischen Kapital ab (Foto: Afif Ramdhasuma, pixabay.com)
Zwist: Streitfolgen hängen vom psychischen Kapital ab (Foto: Afif Ramdhasuma, pixabay.com)

Wroclaw (pte004/10.05.2024/06:15)

Psychisches Kapital (PsyCap) von Arbeitnehmern ist nicht nur von Land zu Land unterschiedlich, sondern wirkt sich auch direkt auf die Performance von Mitarbeitern aus. Amerikaner kommen hierbei besser mit psychischen Problemen im Job zurecht. Zu dem Schluss kommen Forscher der polnischen Universität für Sozial- und Geisteswissenschaften um Studienleiterin Aleksandra Penza.

Arbeitsengagement unberührt

Die Expertin hat für ihre Studie 748 Teilnehmer aus Polen und den USA rekrutiert, die in Unternehmen und Verwaltungseinheiten beschäftigt waren. Jeder füllte fünf Fragebögen aus, in denen das Arbeitsengagement, das PsyCap, positive und negative arbeitsbezogene Emotionen sowie die jüngsten positiven und negativen Arbeitsereignisse ermittelt wurde. Länderübergreifend zeigte sich, dass Personen mit hohem psychologischem Kapital im Vergleich zu Personen mit niedrigem PsyCap bei negativen Ereignissen am Arbeitsplatz weniger negative Emotionen haben. Das wirke sich jedoch nicht auf ihr Arbeitsengagement aus.

Eine getrennte Analyse der Daten für die Stichproben der polnischen und nordamerikanischen Arbeitnehmer zeigt jedoch signifikante Unterschiede in diesen Beziehungen. PsyCap dient nur bei nordamerikanischen Arbeitnehmern als Puffer zwischen einem anspruchsvollen Arbeitsumfeld und dem Arbeitsengagement. Bei den polnischen Teilnehmern fungiere PsyCap dagegen als Reservoir positiver Ressourcen, das die Abhängigkeit des Arbeitsengagements von positiven Emotionen, die aus positiven Arbeitsereignissen resultieren, verringere. Mit anderen Worten: US-Amerikaner haben eine "dickere Haut".

Erkenntnisse für Personalchefs

"Nordamerikaner haben im Vergleich zu Polen ein höheres PsyCap-Niveau. Sie nehmen auch weniger negative Arbeitsereignisse wahr und erleben im Allgemeinen schwächere arbeitsbezogene Emotionen und ein geringeres Engagement bei der Arbeit als Polen", weiß Penza. Die Einbeziehung dieser Perspektive könne Personalentwicklern wertvolle Erkenntnisse liefern, um die internen Organisationsrichtlinien auf die spezifischen Bedürfnisse und Merkmale der Mitarbeiter zuzuschneiden.

"Vor dem Hintergrund der Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, wie der intensiven Digitalisierung und der zunehmenden sozialen Isolation durch Telearbeit, scheint die Stärkung der psychologischen Ressourcen der Mitarbeiter eine der wichtigsten Methoden zum Schutz vor den negativen Folgen dieser Bedrohungen zu sein", schließt Penza.

(Ende)
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